Die Migration von Flüchtlingen ist ein Thema, welches zur Zeit vielleicht ein wenig aus dem Fokus des öffentlichen Interesses gerückt ist, es ist jedoch aktueller
denn je. Im letzten Sommer erreichte auch uns beim SSV Blau-Weiß Dobbertin dieses Thema, als plötzlich sieben junge Flüchtlinge beim Training auftauchten. Sport ist ein hervorragender Weg Menschen
zusammenzuführen und so wurde direkt losgelegt. Trainer Marcel Kessler zeigte sich begeistert, denn durch die nun deutlich größere Trainingsgruppe, konnten nun ganz andere und komplexere Übungen
durchgeführt werden. Da einige der Jungs echt talentierte Kicker sind, war auch der Ehrgeiz der Dobbertiner Spieler direkt geweckt und so entwickelte sich eine muntere Runde. Die Sprachbarriere
stellte sicher eine schwierige, jedoch nicht unüberwindbare Hürde dar. So wurde viel mehr gestikuliert als sonst, die deutsche Sprache wurde mit der englischen vermischt, hinzu kamen die
verschiedenen Sprachen unserer Gäste. Die Freude an unserem Sport hielt trotz aller Unterschiede das Ganze zusammen und so wurde nach dem Training untereinander abgeklatscht und sich weiter rege
ausgetauscht. Der erste Schritt war gemacht.
Nun, fast ein Jahr später, spielen drei der Jungs aktiv für unseren SSV Blau-Weiß Dobbertin, den Rest hat es nach Parchim und Goldberg zu anderen Vereinen verschlagen, der Kontakt blieb jedoch
erhalten und so sieht man sich hin und wieder bei Spielen oder wenn die Jungs mal beim Training vorbei schauen.
Die Integration ist für unsere Mannschaft gelungen, unsere neuen Spieler sind eine Verstärkung und die aktive Auseinandersetzung mit einem Thema, welches man sonst nur durch die Medien wahrnimmt, war
für uns alle eine wichtige Erfahrung.
Leider mussten wir jedoch feststellen, dass Integration in unserem Land nur beiläufig behandelt wird, mit vielen alltäglichen Dingen werden die Migranten einfach allein gelassen und nicht jeder
hat das Glück Mitglied in einem Sportverein zu sein und so Freunde zu haben, die dann zur Stelle sind.
Um Unterstützung zu erhalten, haben wir uns an die DFB Stiftung Egidius Braun "2:0 FÜR EIN WILLKOMMEN" gewendet und haben hier ohne großen bürokratischen Aufwand umgehend Hilfe erhalten. Dafür
sind wir sehr dankbar und wir sind froh, dass es Organisationen wie diese gibt, die es den Vereinen ermöglicht, Flüchtlinge zu integrieren und ihnen so ein normales Leben in einem völlig neuen Umfeld
zu bieten.